Die Gewaltfreie Kommunikation

Eine wertschätzende Sprache für mehr Gesundheit und Resilienz

Was ist die Gewaltfreien Kommunikation?

Mit der empathischen Haltung der Gewaltfreien Kommunikation können wir wundervolle und bereichernde Erfahrungen machen. Seit ich 2008 die Gewaltfreie Kommunikation kennengelernt habe, hat sich meine Lebenseinstellung verändert. 

Sobald wir unsere Aufmerksamkeit von einem defizitären Blick mit Fragen, was mit mir und anderen nicht stimmt in eine Richtung auslenken, die unsere Wünsche und Bedürfnisse zum Ziel haben, entsteht eine Haltung der Fülle und menschlichen Verbindung.

Der Begriff Gewaltfreie Kommunikation kann etwas irreführend sein und für manche befremdlich klingen, denn es geht im Kern weniger um Gewalt im herkömmlichen Sinne noch ausschließlich um Kommunikation, sondern vor allem um unsere innere Einstellung uns und anderen gegenüber. Der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation Marshall B. Rosenberg (1934-2015) bezeichnet sie auch als Sprache des Lebens. Wir kommen in eine Lebendigkeit, indem wir durch eine achtsame Haltung eine Verbindung zu unseren Werten und Bedürfnissen herstellen und andere daran teilhaben lassen. 

Rosenberg hat ein Kommunikations- und Konfliktlösungsmodell begründet, das im Gespräch unsere Chancen erhöht, mich meinem Gesprächspartner aufrichtig mitzuteilen, ohne dass er einen Vorwurf hört. 

Fast jeder Konflikt hat seine Wurzeln in mangelnder Wertschätzung.

– Marshall B. Rosenberg –  

Die Grundannahme der Gewaltfreie Kommunikation basiert auf einer Vorstellung aus der humanistischen Psychologie (A. Maslow und C. Rogers), dass der Mensch von Grund auf gut ist und sich selbst mit seinen derzeit verfügbaren Ressourcen verwirklichen möchte. 

In Rosenbergs Sichtweise zeigt sich der radikale Ansatz zur Erklärung der Motive menschlichen Verhaltens: 

Jegliches Handeln, Sprechen und Denken wird damit begründet, dass es ein Versuch ist, wichtige allgemeine und universelle Bedürfnisse zu erfüllen.

Und mögen diese Verhaltensweisen uns auf den ersten Blick noch so abwegig erscheinen. Anders gesagt: Würden wir das Bedürfnis kennen, was jemanden motiviert, sich entsprechend zu verhalten,  wäre uns sein Tun weniger befremdlich. Wir könnten seine dahinterliegenden Motive verstehen, ohne mit den Verhaltensweisen unbedingt einverstanden zu sein. 

So ist die GfK mehr als eine Methode zur Konfliktlösung, vielmehr kann sie unser Bewusstsein schulen. Wir verändern unsere Perspektive von der Verurteilung anderer Verhaltensweisen auf die Frage nach der dahinterliegenden Motivation. Dabei liegt der Fokus auch auf einer freien Kommunikation ohne innerer (Konditionierung) oder äußerer (gesellschaftliche Zwänge und Erwartungen) Zensur. 

Wer sich auf diesen Weg einlässt, lernt sich unweigerlich selbst besser kennen. Leitende Fragen heben den dynamischen Aspekt hervor (Was brauchen wir? Was ist uns wichtig, um uns zu entwickeln und uns wohl zu fühlen?) und bewegen sich jenseits einer statischen und polarisierenden Sichtweise (richtig, falsch, schlecht, gut).

Wie kann die Gewaltfreie Kommunikation unser Leben verändern?

Mit GfK
Ohne GfK

Hinter jeder Handlung steckt die Absicht, ein Bedürfnis zu erfüllen

Es gibt kein richtiges und falsches Handeln, lediglich mehr oder weniger gut geglückte Versuche, Bedürfnisse zu erfüllen. Unsere Gefühle entstehen in erster Linie aus der Tatsache heraus, wie es uns gelungen ist, für unsere Bedürfnisse zu sorgen. Wir sind für unser Denken, Fühlen und Handeln verantwortlich. 

Die vier Schritte der GfK führen zu mehr Kontakt mit uns selbst und anderen

Mit dem Kommunikationsmodell bekommen wir ein Methode an die Hand, mit der wir uns aufrichtig und klar mitteilen können, ohne andere zu beschuldigen. Gleichzeitig fällt es uns leichter, uns für die eigenen Motive, Wünsche und Absichten einzusetzen, ohne die der anderen aus den Augen zu verlieren. Dabei lernen wir unsere Bedürfnisse und deren Strategien zur Erfüllung besser kennen und erfahren, was es bedeutet, unser Leben nach dieser Perspektive auszurichten.

Mich und andere verurteilen, bewerten und beschuldigen

Wir sind es eher gewohnt, die Welt in richtig und ein falsch einzuteilen und unser Weltbild ist tendenziell von einem Schwarz-Weiß-Denken geprägt. Wenn Schwierigkeiten oder unangenehme Gefühle auftauchen, werden schneller andere dafür verantwortlich gemacht. Es gibt gerne mal einen Schuldigen für diese Situationen. 

Wir haben wenig Zugang zu unseren Gefühlen und Bedürfnissen

Wir vermeiden es eher, authentisch und aufrichtig zu sagen, was wir fühlen und was uns am Herzen liegt, aus Angst vor der Reaktion anderer. Diese Angst ist auch begründet, da wir nicht gelernt haben, wie wir uns aufrichtig mitteilen können, ohne andern einen Vorwurf zu machen. Werden wir beispielsweise nach etwas gefragt, sagen wir automatisch Ja, ohne auf unsere Bedürfnisse und persönliche Situation zu achten.